Aktuelles: Archiv
für die Umsetzung der Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen
28. September 2022 um 11:00 Uhr
Treffpunkt Annasäule / Maria-Theresien-Straße in Innsbruck
Der Österreichische Behindertenrat (ÖBR) ruft am 28. September zu einem österreichweiten Protesttag von Menschen mit Behinderungen auf.
Tiroler Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen, Selbstvertreter*innen und verschiedenste Behindertenorganisationen rufen gemeinsam auf, um auch in Tirol ein starkes Zeichen für mehr Inklusion zusetzen!
Flyer Inklusionsdemo Innsbruck
Viele Erfolge und noch einiges an Arbeit.
So lautet die Bilanz nach 10 Jahren Transparenzprozess in der Tiroler Behindertenhilfe. Bei der Plenumssitzung am 5. Juli 2022 tauschten sich Vertreter_innen der Nutzerinnen- und der Angehörigenvertretung, Politik und Landesverwaltung sowie Dienstleister_innen über bisherige Erfolge und den aktuellen Stand aus.
Zentrale Errungenschaften des Transparenzprozesses sind unter anderem die gemeinsame Festlegung von Leistungsbeschreibungen, Qualitätsstandards und eines Normkostenmodells. Diese stellen eine qualitätsvolle Begleitung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Beeinträchtigungen und gleiche Tarife für gleiche Leistung sicher. Zudem wurde mit der Einführung partizipativer Strukturen wie der Nutzer_innenvertretung und dem Teilhabebeirat eine breite und standardisierte Beteiligung verankert, die einen Dialog auf Augenhöhe sichert.
Viel hat sich in den letzten 10 Jahren im gesamten Selbstverständnis der Behindertenarbeit und in der Zusammenarbeit aller Beteiligten zum Positiven entwickelt. Zugleich warten mit dem im Tiroler Teilhabegesetz verankerten Bedarfs- und Entwicklungsplan, der Evaluierung der Normkosten und dem steigenden Personalmangel bereits neue Herausforderungen.
Im Bild v. l.: Susanne Fuchs und Oliver Gruber (Abteilung Soziales), Ludwig Plangger (Obmann argeSODiT), LRin Gabriele Fischer, Veronika Mair (stv. Obfrau argeSODiT), Heike Moroder (Vorsitzende Nutzerinnenvertretung) und Karl Medwed (Obmann Angehörigenvertretung).
Am 21. Juni wurde von der Landesregierung das Tiroler Pflegepaket vorgestellt, das die Pflegereform der Bundesregierung verstärken soll. Als argeSODiT begrüßen wir diese dringend notwendigen Schritte von Land und Bund zur Aufwertung und Attraktivierung des Arbeitsfeldes. Äußerst problematisch ist dabei jedoch, dass der große Bereich der Behindertenarbeit in die Reformmaßnahmen nicht einbezogen wurde. Der bereits jetzt bestehende Fachkräftemangel in der Begleitung von Menschen mit Behinderungen wird sich damit weiter verschlechtern - mit dramatischen Auswirkungen auf unsere Klient_innen.
Die argeSODiT hat sich daher in einem Offenen Brief an die Bundesregierung und die Tiroler Landesregierung gewandt, mit der Forderung auch andere in der Behindertenarbeit tätige Professionen gleichwertig in die Reformmaßnahmen aufzunehmen.
Pflegereform: Offener Brief an BM Rauch
Tiroler Pflegepaket: Offener Brief an Tiroler Landesregierung
"Willkommen im Miteinander!" begrüßt die Website des Vereins Wohn:sinn Besucher_innen. Das Bündnis betreibt eine Wohnbörse für inklusives Wohnen von Menschen mit und ohne Behinderungen im deutschsprachigen Raum. Zusätzlich bietet der Verein auch Vorträge, Workshops und Beratung rund um das Thema an.
Der Tiroler Verein amb - Angehörige von Menschen mit Behinderungen - hat mit Unterstützung der argeSODiT den Mitbegründer von Wohn:sinn Tobias Polsfuß nach Innsbruck eingeladen, um Interessierten Einblicke in die Arbeit und die Erfahrungen des Vereins aus erster Hand zu ermöglichen.
Wohn:sinn - Willkommen im Miteinander
Informationsveranstaltung über das Projekt Wohn:sinn
Plattform für inklusives Wohnen
14. Juni 2022, 14:00 - 17:00
Stadtbibliothek Innsbruck, Amraser Strasse 2
Eintritt frei
Flyer als pdf
Veranstalter: amb - Angehörige von Menschen mit Behinderungen
in Kooperation mit argeSODiT
Die Lebenshilfe Tirol setzt in der Begleitung von ukrainischen Kindern mit und ohne Behinderungen auf Empowerment, Selbstbestimmtung und Teilhabe. Die Mitglieder der argeSODiT unterstützen sie dabei.
„Es braucht viele“, darin sind sich Ludwig Plangger, Obmann der argeSODiT und Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, einig. „Damit Inklusion gelingt braucht es die Expertise vieler, die Zusammenarbeit auf Augenhöhe und zu den schönen Worten konkrete Taten. Diese Erfahrung machen wir in der alltäglichen Begleitung von Menschen mit Behinderungen im Bereich Arbeit, Wohnen oder in der Mobilen Begleitung – aber auch jetzt aktuell in Stift Fiecht, wo wir ukrainische Kinder mit und ohne Behinderungen und ihre Mütter bzw. Begleitpersonen seit fünf Wochen begleiten“, so Georg Willeit weiter.
Im Vorfeld des Internationalen Tages der Inklusion am 5. Mai bedankt er sich bei der argeSODiT und deren Mitglieder.
In offenen Briefen an die Landes- und Bundespolitik im Dezember 2021 und März 2022 hat die argeSODiT das oftmalige Vergessen der Behindertenarbeit in der Covid-19 Pandemie kritisiert. Hunderte Mitarbeiter_innen, die in den letzten zwei Jahren mit vollem Einsatz unter schweren Bedingungen gearbeitet haben, wurden von Bonuszahlungen ausgeschlossen. Die argeSODiT fordert daher bei einer weiteren Bonuszahlung die Berücksichtigung ihrer Mitarbeitenden.
In einem Beschluss unterstützt der Tiroler Landtag nun diese Forderung. Die Landeregierung verpflichtete sich in der Landtagssitzung am 16. März dazu, sich bei der Bundesregierung für Verbesserungen der Rahmenbedinungen und Bonuszahlungen u.a. im Bereich der Behindertenhilfe einzusetzen.
Der Antrag im Wortlaut:
Diversen Medien zu Folge gibt es Überlegungen zu einem weiteren Covid-19 Bonus des Bundes.
Grundsätzlich benötigt es aus Sicht der argeSODiT tiefgehende strukturelle Veränderungen in den Bereichen Pflege, Behindertenarbeit, Soziales und Gesundheit und eine generelle Aufwertung der Arbeitsfelder. Nur so wird es in Zukunft möglich sein Mitarbeiter_innen zu gewinnen, zu halten und eine qualitative Begleitung zu gewährleisten.
Die Covid-19 Bonuszahlungen können notwendige Reformen nicht ersetzen, im Sinne unserer Mitarbeiter_innen begrüßen wir diese aber als kleinen Schritt in Richtung Wahrnehmung und Anerkennung ihrer Tätigkeiten.
Bei der letzten Bonuszahlung wurden jedoch viele Mitarbeiter_innen der Behindertenhilfe nicht berücksichtigt. Damit dies - sollte es zu einer weiteren Zahlung kommen - nicht wieder geschieht, hat sich die argeSODiT erneut in einem Offenen Brief an das Sozialministerium gewandt und ihre Forderung nach fairen Auszahlungskriterien eingebracht.
Besonderes Engagement und vorbildliche Weiterentwicklung als Arbeitgeber von Menschen mit Behinderungen - dafür steht die Auszeichnung "Wir sind inklusiv" des Sozialministeriumsservice.
21 Tiroler Unternehmen, öffentliche Institutionen und soziale Dienstleister durften sich heuer über die Auszeichnungsverlängerung freuen, die am 22.2.2022 verliehen wurde. Sie alle haben Inklusion zum Bestandteil ihrer Unternehmenskultur gemacht und zeigen auf, wie gewinnbringend Vielfalt für alle sein kann.
Seit der Einführung des Gütesiegels 2015 konnten 89 Unternehmen aus allen Tiroler Bezirken ausgezeichnet werden. Die argeSODiT freut sich, die Auszeichnung als Kooperationspartnerin unterstützen zu dürfen.
Unternehmen, die Fragen rund um die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen haben, können das kostenlose Beratungs- und Unterstützungsangebot des NEBA Betriebsservice nützen. Ob Fragen zu Arbeitsplatzgestaltung, Fördermöglichkeiten, CSR-Strategie oder Personal-Recruting - das Angebot steht Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Branche offen.
Die argeSODiT trauert um Ellen Mayr-Vons, die am 9. Jänner 2022 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.
Über Jahrzehnte hinweg engagierte sich Ellen Mayr-Vons in Tirol für Menschen mit Behinderungen und setzte sich für ein selbstbestimmtes und inklusives Leben ein. Sie war Mitbegründerin der Lebenshilfe Innsbruck-Land Ost, der Eule, des Vereins TAfIE und weiterer Projekte.
Als langjährige Obfrau der Autistenhilfe Tirol war sie seit 2013 in der argeSODiT aktiv.
Wir werden sie als unermüdlich Kämpferin mit großem Herz und einem visionären Blick in Erinnerung behalten, die vieles Erreichen konnte. Ihr Engagement zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderungen in Tirol wird weiterwirken.
Covid-19 Bonuszahlung des Bundes schließt allein in Tirol hunderte Mitarbeiter_innen der Behindertenhilfe ungerechtfertigt aus.
Seit Beginn der Pandemie gehören Menschen mit Behinderungen und ihre Unterstützungssysteme zu den besonders geforderten und zugleich oft vergessenen Gruppen. Die Covid-19 Bonuszahlung des Bundes für Pflegepersonal, von der hunderte engagierte Mitarbeiter_innen der Tiroler Behindertenhilfe ausgeschlossen sind, ist dafür das jüngste Beispiel: Es fehlt in Politik und Verwaltung an Bewusstsein für die Spezifika und Vielfalt der Behindertenarbeit. Und auch dafür, dass unsere Mitarbeiter_innen systemrelevante und sehr fordernde Leistungen erbringen.
Als Dachverband ist es uns daher ein Anliegen, klar Stellung für unsere über 3.500 Mitarbeitenden zu beziehen. In einem Offenen Brief an Bundesminister Wolfgang Mückstein, LH Günther Platter, LRin Gabriele Fischer und Abteilungsvorständin für Soziales Kathrin Eberle haben wir unsere Kritik zum Ausdruck gebracht und plädieren für eine faire Lösungen im Sinne unserer Mitarbeitenden.
Offener Brief der argeSODiT zu Covid-19 Bonuszahlungen des Bundes